In diesem Webinar spricht Dr. Eissler, Kinderwunsch-Expertin bei IVF Life in Alicante, über die Rolle des Endometriums bei wiederholtem Implantationsversagen. Sie sagt, es sei sehr wichtig, als Patientin zu verstehen, warum und welche Therapie durchgeführt werden sollte und was der Hintergrund der nächsten Schritte ist, die die Ärzte unternehmen. Deshalb ist es wichtig, all diese Methoden im Detail zu erklären.
Der Prozess der Einnistung des Embryos
Dr. Eissler erklärt zunächst, wie die Einnistung eines Embryos funktioniert, d.h. wie der Einnistungsprozess genau abläuft. Der Prozess der Einnistung beginnt mit einem Embryo, der sich seinen Weg durch die Eileiter in die Gebärmutter zur Gebärmutterschleimhaut sucht. Während dieser Reise bricht der Embryo, wächst, die Zellen teilen sich und schlüpfen. Dies geschieht am fünften bis sechsten Tag nach der Befruchtung, am sechsten bis siebten Tag findet die Annäherung statt. Schließlich, am 7. und 8. Tag, nistet sich der Embryo ein. Das Embryo bindend sich in die Gebärmutterschleimhaut und am Tag 8 bis 9 erfolgt die Invasion. Das heißt, dass die Zellen des Embryos in die Gebärmutter einwachsen.
Wiederholtes Implantationsversagen
Von wiederholtem Einnistungsversagen spricht man, wenn die Schwangerschaft trotz des Prozesses nicht eintritt. In der Klinik IVF Life in Alicante spricht man von wiederholtem Implantationsversagen, wenn drei oder mehr Embryonen transferiert wurden und es trotzdem nicht zu einer Schwangerschaft kommt. Es hängt sowohl von der Qualität des Embryos als auch vom Alter der Frauen. Es gibt derzeit keine allgemein anerkannte Definition des wiederholten Scheiterns einer Einnistung, aber die große Mehrheit der Kliniken definiert es auf dieselbe Weise, wie es in der Klinik IVF Life gemacht wird.
Eine erfolgreiche Implantation
Dr. Eissler erklärt, was nötig ist, um eine Einnistung zu erreichen. Wir brauchen einen Embryo, der gesund ist – genetisch gesehen und von guter Qualität – und wir brauchen eine schwangerschaftsfreundliche Gebärmutterschleimhaut. Die Kombination aus beidem ist dann sozusagen das Dreamteam, bei dem einer Schwangerschaft nichts mehr im Wege stehen sollte.
Die Ursachen für Implantationsfehler:
Embryonale Faktoren
Zuallererst sind da die embryonalen Faktoren. Diese lassen sich in mehrere Einheiten unterteilen, und die wichtigste, so Dr. Eissler, ist die Qualität des Embryos und seine genetische Gesundheit. Heutzutage können die Embryonen getestet werden mithilfe der PGT-A. Ein weiterer embryonaler Faktor ist der männliche Faktor. Die Fruchtbarkeit hat nicht nur mit der Frau zu tun, sondern auch die Qualität der Spermien ist von großer Bedeutung. Die Genetik spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Entwicklung der Schwangerschaft.
Endometriale Faktoren
Ein weiter Faktor sind die Endometrien Faktoren. Bei manchen Frauen kann es zu einer Verschiebung des Implantationsfensters kommen. Das Einnistungsfenster ist der Zeitraum, in dem die Gebärmutterschleimhaut für den Embryo empfänglich ist: zwischen Tag 19 und 21 des Zyklus. Ungefähr 7 Tage nach dem Eisprung. Mögliche Folgen einer Veränderung des Einnistungsfensters: Implantationsversagen, früher Schwangerschaftsverlust. Wie viele Patientinnen haben ein verschobenes Einnistungsfenster? Die meisten Patientinnen sind prä-rezeptiv, 25 % der Patientinnen sind prä-rezeptiv und 9,2 % sind post-rezeptiv. Dr. Eissler erklärt, dass das verschobene Einnistungsfenster durch eine Biopsie der Schleimhäute nachgewiesen werden kann – die Untersuchung wird ER Map genannt.
Immunologische Aspekte
Wenn vorherige Kinderwunschbehandlungen oder Versuche schwanger zu werden immer wieder an Implantationsproblemen oder bei wiederholten Fehlgeburten scheitern, ist es empfehlenswert eine spezifische immunologische Analyse durchzuführen. Mithilfe der immunologischen Analyse (Im Map) kann die Ursache von Einnistungsproblemen und wiederholten Fehlgeburten ermittelt werden. Dieser Test wird empfohlen, nachdem embryonale Einnistungsstörungen oder Faktoren der Gebärmutterschleimhaut ausgeschlossen wurden.
Mikrobiom
Ein weiterer Test, der hilft, die Gebärmutterschleimhaut optimal auf den Transfer vorzubereiten und mögliche Hindernisse zu beseitigen, ist das Mikrobiom, also die mikrobiologische Mapping der Gebärmutterschleimhaut. Hier analysiert das Labor, wie die Mikrobiota der Gebärmutterschleimhaut auf molekularer Ebene aussieht, und es wird geschaut ob und zu welchem Anteil schädliche und nützliche Mikroorganismen in der Gebärmutterschleimhaut vorhanden sind.
Anatomische Aspekte
Die Endometriose beschreibt das Vorliegen von Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen, z.B. im Bauchraum, in den Eierstöcken, in den Eileitern, aber auch in der Gebärmuttermuskulatur. Wenn sich die Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmuttermuskulatur befindet, spricht man von Adenomyose. Adenomyose ist im Prinzip die Endometriose des Uterus. Dr Eissler erklärt, dass die Adenomyose relativ schwer zu behandeln ist. Es gibt verschiedene Ansätze, einer davon ist der GnRH-Antagonist. Eine operative Sanierung der Adenomyose ist in der Regel nicht sinnvoll und auch gar nicht erst möglich.
Weitere anatomische Besonderheiten, die die Einnistung des Embryos behindern können, sind zum einen Hydrozyklen. Der Hydrosalpinx beschreibt einen mit Flüssigkeit gestauten Eileiter. Weitere anatomische Faktoren sind Gebärmutterseptumanomalien, Myome, Endometriumpolypen.
Als Letztes spricht Dr. Eissler über die PRP-Injektionen. PHP ist ein relativ neues und noch experimentelles Verfahren, bei dem Plasma aus dem Blut der Patientin entnommen, im Labor aufbereitet und der Wachstumsfaktor und andere plasmatische Wirkstoffe extrahiert werden, die dann über eine Hysteroskopie in die Gebärmutterschleimhaut eingebracht werden können.